Die Bedeutung der Nasenscheidewand für die Form der Nase

Prof. Dr. Andreas P. Riederer


Veröffentlicht im Magazin „München Süd“

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Die vordere Nase besteht aus Knorpelstrukturen, die an dem knöchernen Nasengerüst und dem Gesichtsschädel fixiert sind. Die Nasenspitze und der Nasensteg werden durch die Flügelknorpel geformt. Diese sind hinten mit Bindegewebsfasern in der Mitte an der unteren Kante der Nasenscheidewand, und seitlich an den Dreiecksknorpeln befestigt. Die Nasenscheidewand teilt die Nase in zwei Haupthöhlen. Diese sind mit Schleimhaut ausgekleidet. Sie besteht vorne aus einem größeren, viereckigen Knorpel (Lq-rot/-hellblau) mit einem Fortsatz nach hinten, der als innere Stütze der vorderen Nase dient. Der Knorpel reicht oben mit den Dreiecksknorpeln unter den Nasenknochen (NB) und ist vorne unten an einem Sporn des vorderen Oberkiefers (Sna) und in einer Nut des Zwischenkieferknochens (PM) befestigt. Im hinteren Bereich ist die knorpelige Nasenscheidewand mit einer unteren (V-Pflugscharbein) und einer oberen Knochenlamelle (Lp-Siebbein) verwachsen.

Verformungen der knorpligen Nasenscheidewand führen zum einen zur Verlagerung der Nasenhaupthöhlen und zum anderen zu Veränderungen der äußeren Nasenform. Wenn die Spannung zwischen Nasenrücken und Nasenboden durch eine zu hohe Nasenscheidewand zu groß ist, kommt es zu einer sogenannten Spannungs- (zu große Nase) oder Höckernase. Aus einer sehr schiefen Scheidewand resultiert oft eine verkrümmte Nase. Fehlt ein Teil der Scheidewand, ist der Nasenrücken eingefallen (Sattelnase). Eine Verformung bzw. Verlagerung an der unteren Kante (Nasensteg) führt zu Veränderungen der Nasenspitze (Projektion, Rotation, Symmetrie, Breite) und zur Verdickung bzw. Verlagerung des Nasenstegs.